Nordeifel-Wanderfahrt 19. - 21.5.2006 43 TSV-Wanderer und Mitglieder des Vereins für naturnahe Erholung" sowie Gastwanderer erkundeten drei Tage die Nordeifel". Die Rosenthaler haben sich inzwischen einen guten Überblick von der Eifellandschaft verschaffen können, wurden doch in den zurückliegenden Jahren Teilregionen wie: Vulkan-Eifel", Südeifel" mit dem Deutsch-Luxemburgischen Naturpark und die Ahr-Eifel" besucht. Das Wander- und Besichtigungsprogramm für die Nordeifel hatte die Teilregionen zum Inhalt wie:Rureifel" mit den Stauseen und den 2004 neu gegründeten Nationalpark Eifel", das Monschauer Heckenland", die Moorlandschaft der Hochebene Hohes Venn", die Kaiserstadt Aachen" mit dem Dreiländerpunkt" sowie das Braunkohleabbaugebiet Hambach". Neben der geologischen und geschichtlichen Vielfalt ist das Gesicht der Eifellandschaft geprägt von Kultur- und Naturdenkmäler, eingebettet in einer wildromantischen Atmosphäre dieser Region. Schon am ersten Wandertag lernten die Rosenthaler den Nationalpark Eifel" kennen. Im Informationszentrum Vogelsang verschafften sie sich einen ersten Überblick vom Nationalparkgelände, dessen Zentrum der bewaldete Kermeter" bildet. Dieser ist ein bis zu 525 m ü. NN hoher Rücken, zwischen dem Staubecken Heimbach, dem Rursee, dem Obersee und Urftsee gelegen. Der Kermeter war auch Ausgangspunkt der sich anschließenden Wanderung zum Paulusdamm (zwischen Rursee und Obersee) und weiter auf dem Oberseerandweg" zur Urfttalsperre. Die Langstreckenwanderer setzten ihre Tour vorbei am ehemaligen Truppenübungsplatz Vogelsang und dem Obersee nach Einruhr fort, während die Kurzwanderer mit dem Schiff die Fahrt nach Einruhr wählten. Der Fremdenverkehrsort Einruhr mit dem Hotel Sonnenhof" war Standort und Ausgangspunkt für die weiteren Unternehmungen der Rosenthaler Wanderfreunde. Die Region der Nordeifel bietet mit dem Monschauer Heckenland" und dem Hohen Venn" Besonderheiten, die in Mitteleuropa ihresgleichen suchen. Ein dichtes Netz von Rotbuchen umschließt einzelne Wiesen- und Weidenparzellen. Meterhohe Hecken stehen schützend vor alten Bauernhäusern und halten die regen- und schneereichen Winde ab. Der Ort Eicherscheid bot am zweiten Wandertag den Rosenthaler Wanderern hierzu ein anschauliches Beispiel, da die ursprünglichen Strukturen der Flurhecken erhalten geblieben sind. In Eicherscheid hat in den 1960er und 1970er Jahren keine Flurbereinigung stattgefunden, wie in vielen anderen Orten der Region. Der Höfener Heckenweg" zeigte den Teilnehmern bei einem Rundgang am Nachmittag ideenreich geschnittene Hausschutzhecken, die Höhen von bis zu acht Metern erreichen können. Dahinter typisch historische Hausformen der Nordeifel; Winkelhof aus Fachwerk, mit Scheune, Stallung und Wohnraum und dem einseitig tiefgezogenen Dach, zum Teil auch noch mit Stroh gedeckt. Im Hohen Venn" bilden Hochmoore und Heiden eine in Mitteleuropa einzigartige Landschaft. Die eigentliche Vennlandschaft ist nur rund 12.000 Hektar groß. Das Moor ist der kostbarste Teil der Hohen Venn und hat nur noch rund 4.000 Hektar Gesamtfläche. Entstanden ist das Hochmoor nach der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren. Die Spuren der Eiszeit sind heute noch zu sehen. Kreisrunde oder längliche Vertiefungen von 10-100 Metern Durchmesser und bis zu 8 Meter tief, überwiegend mit Wasser gefüllt, sind immer wieder anzutreffen (Pingos genannt). Daß die Eifel, insbesondere die Hohe Venn, eine rauhes und niederschlagsreiches Gebiet ist, bekamen die Rosenthaler an diesem Tag zu spüren. Wegen starken Wind mit kräftigen Regen konnte die Moor-Tour" erst am nächsten Tag verkürzt nachgeholt werden. So auch eine Besichtigung von Gut Reichenstein" -das zum gleichnamigen ehemaligen Kloster gehört- und eine Wanderung zum Kreuz im Venn" auf dem 80 Meter langen und bis zu 12 Meter hohen Felsen der Richelsley. Ihn krönt das 1890 errichtete sechs Meter hohe Stahl-Kreuz. Am dritten Tag stand ein Besuch der Kaiserstadt Aachen" und dem Braunkohle Abbaugebiet Hambach auf dem Programm. Doch zuvor wanderten die Rosenthaler durch den Aachener Wald zum Dreiländerpunkt", einem beliebten Ausflugsziel für benachbarte Belgier, Holländer und Deutsche. In Aachen schloß sich ein Rundgang durch die Altstadt an mit anschließender Domführung. Der Aachener Dom, zum Weltkulturerbe der UNESCO zählend, erhielt seine heutige Gestalt im Verlauf von mehr als 1000 Jahren. Kernstück ist die von Karl dem Großen erbaute achteckige Pfalzkapelle. Über 600 Jahre war der Dom Krönungskirche für deutsche Könige. Beeindruckend war auch der Blick von der Besucherplattform Elsdorf, in das Braunkohle-Abbaugebiet Tagebau Hambach, wo auf der Rückfahrt noch ein Zwischenstopp eingelegt wurde. Hier dringen auf einer Gesamtfläche von 85 Quadratkilometern Bagger in Tiefen von über 450 Metern vor. Für die Rosenthaler und den Gastwanderern waren es erlebnisreiche Tage in der Nordeifel-Region. Das Programm war hervorragend ausgewählt und zusammengestellt von den Wanderführern Herbert Turian, Helmuth Vaupel und Winfried Rink.
( Text und Fotos: Helmuth Vaupel ) ( weitere Fotos: Winfried Rink )
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