Stadtwaldwanderung gemeinsam mit den Gemündener Wanderfreunden am 25.02.2007

Zu einer Gemeinschaftswanderung im Burgwald mit den Gemündener Wanderfreunden trafen sich am Sonntag die Rosenthaler TSV Wanderer und Mitglieder des Vereins für naturnahe Erholung. Beide Gruppen starteten von ihrem Heimatort aus und hatten als Treffpunkt für die gemeinsame Tour die Forstschutzhütte „Gemündener Brückchen" gewählt. Die Gemündener Freunde waren über den Hainkopf, an den Höfen Holzbach vorbei und durch den Gemündener und Rosenthaler Stadtwald angewandert. Die Rosenthaler hatten den Rundwanderweg „R 7" gewählt. Dieser ist auf Grund seines Streckenverlaufs besonders reich an alten Flurnamen und historischen Begebenheiten. -22- TSV Wanderer waren bei widrigem Wetter an der Seegerteichhütte zu der neun Kilometertour gestartet, die sie ab Bendorfer Weg auf den „R 7" führte. Durch „Die Aue", „Die Riedhöhe", vorbei „An den
Stegen", der „Bette" und „Am Vogelsang" wurde unterhalb der Kläranlage die ehemalige „Bendorfer Furt" passiert und weiter auf der Landstrasse zum „Mühlberg" gewandert entlang den Feldfluren „Die Herrenäcker", „Am Bendorfer Feld" und „Am Bendorfer Kirchhof".
Die Wanderführung wurde bei ihren Erläuterungen von Abteilungsleiter Herbert Turian unterstützt. An der Infotafel wurde an den ehemaligen Ort „Bendorf" erinnert. „Bentreff" 1215 erstmals so und ab 1564 „Bendorf" genannt, gehört wegen seines „Bach-Namens" zu den oberhessischen Alt-Siedlungen. Im Gefolge der fränkischen Zeit ist Bentreff gerichtlicher und kirchlicher Mittelpunkt eines Sonderbezirks (Dekanat) geworden. In diesem Gericht gründete das Erzstift Mainz etwa 1327 das Burgstädtchen Rosenthal. Als Folge dieser Entwicklung wurden innerhalb von 90 Jahren 13 Orte in der Umgebung von ihren Bewohnern aufgegeben. Am längsten von den ehemaligen Siedlungen bestand Bendorf. Erst 1427 wurde der hier ansässige Pfarrsitz nach Rosenthal verlegt. Ihre Toten bestatteten die Rosenthaler bis 1624 in Bendorf.
Bei wissenschaftlichen Untersuchungen in den 1960er Jahren wurde in der Ortswüstung Bendorf unter anderen ein irdener Henkelkrug aus dem 16. Jahrhundert gefunden. Eine handgearbeitete Nachbildung in limitierten Auflage wurde bereits im vergangenen Jahr vom Verein für Heimatpflege Rosenthal in Auftrag gegeben.
Am Fusse des „Mühlbergs" entlang führte die Tour hinein in den Burgwald, vorbei an der „Alten Wiese" hin zur Schutzhütte am Gemündener Brückchen, zum Treffpunkt mit den Gemündener Wanderfreunden. Von dort wurde gemeinsam nach Rosenthal zur Einkehr in die Seegerteichhütte gewandert, entlang den Fluren „Im Hain", „Am Gemündener Weg", dem „Stehling" und der „Steinkaute". Über den „Gänsebergweg" und der Flur „Hinter der Burg" war das Einkehrziel schnell erreicht.

Das Küchen-Team mit Gisela Kahler, Ursel Steffen, Gisela und Heinz Turian, unterstützt von Winfried Rink und Herbert Turian, hatte wieder in hervorragender Weise die 50 Wanderer mit Kaffee und Kuchen, Würstchen, alkoholfreien Getränken und Bier vom Fass versorgt. In geselliger Runde wurden Wandererlebnisse ausgetauscht und zukünftige gemeinsame Unternehmungen erörtert.

Helmuth Vaupel

Zur Bildergalerie
von Helmuth Vaupel

Zur Bildergalerie
von Winfried Rink