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Uplandsteigwanderung am 01. 07. 2007
-28- TSV-Wanderer und Mitglieder des Vereins für naturnahe Erholung waren am Sonntag bei schönem Wanderwetter zu ihrer zweiten Etappe auf dem Uplandsteig unterwegs. Der Steig" mit seiner Gesamtlänge von 64 Kilometern führt um die Gemeinde Willingen herum und berührt dabei alle neun Ortsteile. Die Topographie dieser Landschaft lässt schon erahnen, dass auf der Strecke mit grösseren Steigungen und Abstiegen zu rechnen ist. So werden allein auf den ersten 15 Kilometern 450 von insgesamt 1.487 Höhenmetern überwunden. Der Uplandsteig zählt zu den anspruchvollen Wanderwegen, bietet dem Naturfreund aber auch oft schöne Aussichten ins Sauerland und Waldecker Land. Bei den Wanderungen ändert sich das Gesicht der Landschaft ständig. Man kommt durch Mischwald, Buchenwald, Feldflure, blühende Wiesen, Sumpflandschaften und Hochheiden. Die 19 Kilometer lange Strecke von der Zufahrtsstrasse zum Dommel" oberhalb Rattlar nach Welleringhausen wurde in drei Etappen aufgeteilt; 5,5; 10 und 19 Kilometern. Dass die Wanderungen zu einem schönen Erlebnis wurden, dafür hatten die Wanderführer Gisela Kahler und Gerhard Werner mit ihrer guten Vorbereitung gesorgt. Die Einteilung der Strecken nach dem Leistungsvermögen der Teilnehmer und Busunterstützung sowie die gute Wahl der Einkehr mit dem Restaurant Sauer in Eimelrod, wurde von den Akteuren sehr gelobt. Schon wenige 100 Metern nach dem Start wechselt die Landschaft deutlich ihr Gesicht. Der bisherige Streckenverlauf war von Misch- und Fichtenwald geprägt, jetzt haben Wiesen und Felder den Vorrang. Den Wanderern tat sich eine herrliche Fernsicht auf, der Blick reichte weit in das Sauerland und Waldecker Land hinein, so auch vom Aussichtspunkt Niegelscheid" hin zum Diemelsee. Nach einer kurzen Rast führte die Wanderung talwärts zum Ortsteil Hemmighausen mit seiner kleinen Dorfkirche. Nach Ueberquerung der Diemel verläuft der Wanderweg auf dem alten Schulpfad hinauf nach Eimelrod. Das Kirchspiel Eimelrod mit den Nachbardörfern Hemmighausen und Deisfeld war bis 1929 eine hessische Enklave. Die Dörfer lagen zwar im Waldecker Land, gehörten jedoch nicht zum Einflussbereich des waldecker Landesherrn. Die ersten Teilstreckenwanderer hatten in Eimelrod ihr Ziel erreicht. Ueber einen Feldweg gelangte die Gruppe hinunter in das Tal der Mülmecke, überquerte den Bachlauf und wanderte hinauf zur Bockelau, von dort aus sich den Teilnehmern ein weiterer schöner Ausblick bot. Nach wenigen Kilometern tat sich das Tal der Neerdar auf, dessen kleiner Fluss dem Ort Neerdar seinen Namen gab. Die zweite Gruppe der Teilstreckenwanderer wurde in Neerdar mit dem Bus zur Einkehr nach Eimelrod abgeholt. Ueber die Strasse Zur Padbeck" und auf einem Feldweg wurde schon bald wieder ein kleines Waldstück in Richtung Bömighausen von den Streckenwanderern erreicht. Oberhalb der kleinen Siedlung von Nurdach-Häusern" an einem kleinen Badesee, der nach rechts hinauf verlassen wurde, beginnt ein etwa 5 Kilometer langes Wegestück, auf dem es fast ständig bergauf geht und die Gruppe zum Naturschutzgebiet Grotenberg" oberhalb von Welleringhausen führte. Bei klarer Witterung ist von hier der Turm auf dem Hohen Gras" bei Kassel, der Peterskopf" am Edersee und der Turm auf dem Wüstegarten" im Kellerwald zu sehen. Der Georg-Viktor-Turm grüsst vom Eisenberg bei Korbach und die Windräder bei Gembeck. Mit der gemeinsamer Einkehr ging ein schöner und erlebnisreicher Wandertag zu Ende.
Helmuth Vaupel |