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Auf dem Rothaarsteig von Langewiese nach Jagdhaus am 12. August 2007
Zu einer weiteren Etappe auf dem Rothaarsteig" waren am Sonntag 40 Rosenthaler TSV-Wanderer und Mitglieder des Vereins für naturnahe Erholung auf Tour. Unter ihnen befanden sich auch 5 Kinder sowie Gastwanderer. Diesmal führte die Wanderstrecke mit einer Länge von 21 Kilometern von Langewiese ( 730 m NN ) nach Jagdhaus ( 640 m NN ). Die Teilstreckenwanderer haben mit Busunterstützung 8,5 Kilometer der Etappe erwandert. Der Weg der Sinne, wie der Rothaarsteig auch gern genannt wird, wurde im Mai 2001 eingeweiht und verbindet auf seiner über 150 Kilometer langen Gesamtstrecke das Sauerland, das Wittgensteiner Bergland, das Siegerland und den Westerwald von Brilon bis Dillenburg. Seine Streckenführung beinhaltet eine der schönsten Landschaften Deutschlands. Ueber den Kamm des Rothaargebirges verläuft aber nicht nur der Rothaarsteig", sondern auch die Territorialgrenze zwischen der ehemaligen Grafschaft Wittgenstein und dem kurkölnischen Sauerland, sowie die Grenze zwischen dem westfälisch-niederdeutschen und dem hessisch-mitteldeutschen Sprachgebiet. Deutliche Unterschiede in Konfession und Brauchtum, sprachliche Eigentümlichkeiten und unterschiedliche Geschichte und Besiedlung lassen sich an dieser Grenze nachweisen. Auf Besonderheiten weisen Informationstafeln an verschiedenen Stellen am Weg hin. Die Rosenthaler starteten an der kleinen Kirche in Langewiese zu ihrer Tour. Bei herrlichem Wanderwetter mit einer guter Fernsicht wurde nach kurzem steilen Anstieg die Siedlung Hoheleye ( 730 m NN ) erreicht. Dieser Ort zählt neben Neuastenberg, Langewiese und Mollseifen zu den Höhendörfern" die 1713 vom damaligen Graf zu Sayn-Wittgenstein gegründet wurden. Bei Kilometerangabe 57 wurde der Albrechtsplatz ( 729 m NN ) erreicht der an der Grenze zwischen Sauerland und Wittgensteiner Land liegt. Benannt wurde der Platz nach dem Fürsten Albrecht I zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg. Die Wanderung verläuft nun auf dem alten Grenzweg, vorbei an der Friedensquelle ( 740 m NN ) und dem Heidenstock -eine hölzerne Gedenksäule aus heidnischer Zeit-. Etwa 500 Meter südwestlich des Heidenstocks ( 752 m NN ) teilt sich der Rothaarsteig in eine Berg- und Talvariante. Die Rosenthaler hatten sich für die Bergvariante entschieden. Der Hauptverlauf des Steigs" kreuzt nun einen Abschnitt des Wald-Skulpturen-Weges und führt zunächst zu Ansgar-Nierhoffs Stahl-Skulptur Kein leichtes Spiel". Der deutsche Stahlbildhauer will mit den geöffneten Toren die Verbindung zweier ehemals getrennter Regionen darstellen. In der Nähe der Skulptur inmitten des geschlossenen Waldes eröffnet sich eine Fernsicht in Richtung Süden und Osten ins Wittgensteiner Land. Auf dem nahen Parkplatz am Weiler Kühhude ( 695 m NN ) gab es für die Streckenwanderer eine willkommene Rast am Bus, während für die Kurzwanderer hier nach 8,5 Kilometern das Tages-Wanderziel erreicht war. Die Weiterfahrt der Kurzwanderer über Bad Berleburg -kurzer Aufenthalt am Schloss- zur kleinen Ortschaft Jagdhaus schloss sich an, während die Streckenwanderer ihre Tour auf dem Wald-Skulpturen-Weg Wittgenstein-Sauerland" fortsetzten. Nach einem kurzen Aufstieg erreichte die Gruppe die Skulptur Stein, Zeit, Mensch" von Nils-Udo. Der Künstler liess für dieses monumentale Werk einen 150 Tonnen schweren Quarzit versetzen, um welche er eine tempelartige Struktur aus nicht minder riesigen Baumstämmen errichtete. Kurz danach wurde der Erlebnispunkt Oekosystem Wald" mit seiner imposanten 30 Meter langen frei schwebenden Hängebrücke erreicht, der über den Grossen Kopf" ( 740 m NN ) in südwestlicher Richtung verlassen wurde. Vorbei an der Millionenbank ( 632 m NN ) mit der Skulptur Wald und seine Eigentümer" gelangten die Rosenthaler zur Ortschaft Jagdhaus, wo zum Abschluss der erlebnisreichen Tour im Restaurant Jagdhaus Wiese" eingekehrt wurde. Abteilungsleiter Herbert Turian dankte den Wanderführern Hermann Möscheid und Erwin Peter für den gut organisierten Wandertag.
Helmuth Vaupel
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