Mit dem Rucksack vom Wallis in das Berner Oberland
25 TSV - Wanderer erlebten die Bergwelt der Schweizer Alpen.
Zur ersten Mehrtages-Rucksackwanderung hatte die Wanderabteilung des TSV Rosenthal und der Verein für naturnahe Erholung eingeladen. 25 Mitglieder und Gäste schnürten die Rucksäcke und starteten mit der Bahn in die Schweiz. Bereits die Anreise wurde für die Teilnehmer zu einem besonderen Erlebnis. Ab Basel führte die Strecke durch den Schweizer Jura über Olten nach Bern, der Landeshauptstadt der Eidgenossen . Nun begann das schönste Teilstück der Bahnreise. Über Thun, Spiez - entlang des Thuner Sees - führte die Strecke hinauf in das Berner Oberland. Frutigen und Kandersteg waren die nächsten Stationen vor dem bekannten Lötschbergtunnel ( 14,6 km ) der das Berner Oberland mit dem Kanton Wallis verbindet. Bei herrlichem Sonnenschein führte die Strecke über Goppenstein hinunter nach Brig, dem Zentrum im oberen Rhonetal. Nach kurzer Fahrt wurde der Bahnhof Leuk erreicht, wo ein Bus die Gruppe aufnahm und hinauf zum 1400 m hoch gelegenen Leukerbad brachte. Eine kleine Wanderung auf dem alten Römerweg - zur Aklimatisierung - und eine Führung durch den bekannten Wintersport- und Badeort rundeten den ersten Tag ab.
Bei herrlichem Sonnenschein starteten die Wanderer am nächsten Tag in zwei Gruppen ab Leukerbad hinauf zum Gemmipaß ( 2346 m). Während eine kleine Gruppe für den ersten Streckenabschnitt die Seilbahn als Aufstiegshilfe in Anspruch nahm, bewältigten die übrigen Teilnehmer den steilen Anstieg ( knapp 900 Höhenmeter ) mit ihren Rucksäcken zu Fuß. Der Blick in das Rhonetal und auf die dahinter aufragende Kette der Waliser Alpenkette entschädigte für den beschwerlichen Aufstieg. Die besonders herausragenden Berggipfel des Weißhorn ( 4505 m ), Dom ( 4545 m ), Monte Rosa ( 4634 m ) und des Matterhorn ( 4478 m ) begeisterten alle Teilnehmer. Während beide Gruppen zwischen dem Daubenhorn ( 2942 m ) und dem Steghorn ( 3147 m ) über den Lämmerenboden zur Lämmerenhütte ( 2507 m ) aufbrachen, bestiegen 4 Teilnehmer das Daubenhorn bis zum Gipfelkreuz. Gegen Mittag war die Hütte erreicht. Auch hier bot sich wieder eine herrlichen Sicht auf die Waliser Alpenkette und auf die mächtigen Wildstrubel- und Steghorngletscher. Nach einer zünftigen Hütteneinkehr führte der Weg zurück zum Daubensee ( 2206 m ). Der riesige Gletschersee wird von den umliegenden Bergen gespeist und hat keinen Abfluß. Im Winter dient er als ausgezeichnete Langlaufloipe mit Wanderweg. Am linken Seeufer führte die Wanderstrecke ca. 3 km in Richtung Berghotel Schwarenbach ( 2061 m ) dem Ziel des zweiten Wandertages. Nach einer Bergtour von ca. 10 Std. waren alle glücklich das Ziel erreicht zu haben. Auch die Unterkunft in Mehrbettzimmern und Matratzenlager konnte die gute Stimmung nicht trüben.
Auch am dritten Tag weckte uns die Sonne am stahlblauen Berghimmel. Nach einem guten Frühstück bereiteten sich alle auf einen weiteren Höhepunkt der Wanderung vor. Während eine Gruppe als Ziel Kandersteg ( 1175 m ) im Kandertal erreichen musste, begann für die andere Gruppe eine steile Überquerung des Engstligengrates mit dem höchsten Punkt des Chindbettihorns ( 2691 m ) und einer schwierigen Abwanderung zur Engstligenalp ( 1954 m ). Das Ziel dieser Gruppe war der Bahnhof Frutigen. Der 5 stündige Abstieg der ersten Gruppe führte über den Arvensee und der Spittelmatte zum Bergrestaurant Sunnbüel ( 1636 m ) und von dort nach kurzer Einkehr auf einem steilen Bergpfad hinunter nach Kandersteg. Für die Gruppe zwei begann der Aufstieg von Schwarenbach ( 2061 m) durch die Rote Chumme ( 2628 m ) zum Engstligengrat auf das Chindbettihorn ( 2691 m ). Auf kurzer Distanz mussten erneut ca 600 Höhenmeter überwunden werden. Es folgte der Abstieg in den Talkessel der Engstligenalpe auf steil abfallendem Geröllpfad. Nach kurzer Einkehr in dem Berghotel Engstligenalp musste der weitere Abstieg nach Adelboden und Fruiten aus Zeitgründen mit der Seilbahn bis Unter der Birg" und von dort mit dem Bus bis zum Bahnhof Frutigen fortgesetzt werden. Während die erste Gruppe bereits in Kandersteg in den Zug für die Heimreise bestiegen, erreichte die zweite Gruppe diesen in Frutigen . Über Bern - Basel - Frankfurt wurde Marburg erreicht, wo der Bus die Teilnehmer nach Rosenthal abholte. Die Teilnehmer dankten dem Organisator Herbert Turian für die gute Vorbereitung dieser herrlichen, ersten Mehrtages - Rucksackwanderung.
( Text von Herbert Turian ) |