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Historische Grenzwegwanderung am 23. September 2007
Zu einer historischen Grenzwegwanderung waren am Sonntag -30- TSV-Wanderer und Mitglieder des Vereins für naturnahe Erholung sowie Gastwanderer unterwegs. Der alte Grenzverlauf des Hospitals Haina und der Stadt Rosenthal wurde von Willershausen in Richtung Hertingshausen auf einer Länge von etwa 12 Kilometern erwandert.Die Wanderführer Günther Klingelhöfer und Erwin Peter hatten diese Tour sehr gut vorbereitet und mit reichlich Historie belegt. Besonders Günther Klingelhöfer, Kulturwart des Vereins und bekannt für sein geschichtliches Interesse und Wirken in und um Rosenthal ist es zu danken, dass diese Grenzwegwanderung zu einem geschichtlichen Erlebnis wurde.
So wusste die Wanderführung von einem alten vorgeschichtlichen Höhenweg aus dem Schwalmgrund zu berichten, der von Treysa über Gemünden in nordlicher Richtung zu Knebelsrod führte und weiter zum Quernst. Mit 443 m über NN ist Knebelsrod die höchste Erhebung im Burgwald. Weiter wurde von Grenzsteinen des Jahres 1735 berichtet (für Hospital Haina -HH- und Stadt Rosenthal -Ro-) die heute noch diesen alten Weg kennzeichnen. Der Heerweg wurde von den Landgrafen von Hessen als Verbindungsweg von Kassel nach Marburg genutzt um Mainzer Gebiet nicht zu betreten. Die Heerewege im Stadtwald von Rosenthal bezeichnen noch heute diesen Weg.
Es handelt sich bei beiden Wegen um den Grenzweg Haina - Rosenthal. Ein Grenzstein von 1795 steht in unmittelbaren Nähe des Verbindungsweges von Willershausen nach Niederholzhausen. Er trägt auf der Vorderseite einen profilierten hessischen Löwen. Ein weiterer Grenzstein gleichen Formats steht etwa 100 Meter südöstlich am alten Grenzweg. Vielgestaltige Grenzsteine markieren die unterschiedlichsten Grenzen im Burgwaldgebiet. Die Steine wurden überwiegend im 18. Jahrhundert gesetzt.
Der erwanderte Weg ist nicht leicht zu begehen, daher mussten die Rosenthaler teilweise auf den Parallelweg ausweichen. Orkan Kyrill" hatte mit umgeworfenen Bäumen mit dazu beigetragen. So war es leider nicht möglich den Dreiländer-Stein, wie ihn der Volksmund nennt, aufzusuchen. Er steht nordwestlich von Hertingshausen. Wie sein Name sagt, legt er die Nahtstelle fest zwischen den drei Forsten Haina, Rosenthal-Stadt und Rosenthal-Staats-Wald. Deshalb hat er auch die einmalige Form eines Winkeln. Die Waldlandschaft mit ihrer reichhaltigen Vegetation bildet einen abwechslungsreichen Kontrast zu diesem alten Grenzweg.
Zum Abschluss der interessanten Wanderung kehrte die Gruppe in das Schützenhaus von Hertingshausen ein und wurde hier von dem Team um Dieter Kappenstein herzlich empfangen und gut bewirtet. Abteilungsleiter Herbert Turian dankte den Wanderführern Erwin Peter und Günther Klingelhöfer für den gut organisierte Wandertag.
Helmuth Vaupel |