„Extratour Stirnhelle ( S )" am 05. April 2009

Unter dem Motto „Der Burgwald - ein Wandermärchen" haben 20 Wanderfreunde vom Verein für naturnahe Erholung - Wandern den Premiumweg „Extratour Stirnhelle" erkundet. Ihnen hatten sich Wanderer aus Niederweimar angeschlossen. Der landschaftlich abwechslungsreiche 14 Kilometer lange Rundwanderweg verbindet aussichtsreiche Blicke über die Mittelgebirgslandschaft des Burgwaldes und geschichtliche Eindrücke von der geheimnisumwitterten Hundsburg. Hier wird Geschichte aus dem 14. Jahrhundert lebendig. Viele Sagen ranken sich um diesen Ort.

Die Aussichtspunkte Am Rienert (285 m NN), Gerlachsberg (388 m NN) und Stirnhelle (388 m NN) ermöglichen herrliche Blicke über den Burgwald, zur Burg Mellnau, dem Marburger Schloss bis hin zur Sackpfeife im Lützelgebirge. An den jeweiligen Stationen weisen Infotafeln auf Besonderheiten der Region hin.
Leider begleitete diesiges Wetter die Rosenthaler bei ihrer Tour, doch Wanderführer Jakob Berghöfer aus Oberrosphe konnte als Ortskundiger mit seinen Erläuterungen vieles wettmachen. Oberrosphe zählt zu den ältesten Dörfern des Burgwaldraumes und blickt auf eine 1225-jährige Geschichte zurück. Die Kelten gaben diesem Ort den Namen „roos-affa", was „sumpfiges, faules Wasser" bedeutet.

Jakob Berghöfer empfing die Wanderer am Wanderportal Extratour „Stirnhelle" und gab einen Ueberblick zu dieser schönen Rundwanderung.
Für die Gruppe der Kurzwanderer, die eine Teilstrecke von Sieben Kilometern erwanderte, hatte Herbert Turian die Wanderführung übernommen.
Am Aussichtspunkt „Am Rienert" oberhalb des Dorfes, konnte per Panoramablick die bevorstehende Tour nachvollzogen werden. Durch Feld- und Waldfluren folgten die Rosenthaler dem roten „S" (Stirnhelle) auf weissem Spiegel. Vorbei am „Dammberg", dem Forsthaus Mellnau und dem „Naturschutzgebiet Krämersgrund", wurde der Rastplatz „Fünf Kanter" am „Alten Wetterweg" erreicht. Dieser heute asphaltierte Weg war einst Verbindungsweg zwischen den Städten Rosenthal und Wetter. Nun gelangte die Gruppe zum „Malstein", einem unbehauener Sandstein auf der Kreuzung einer alten Handelsstrasse. Er markiert die Wasserscheide zwischen Ohm und Wetschaft.
Mit der „Geiershöh" (403 m NN) wurde die höchste Erhebung des Rundwanderweges erreicht. Es folgten mit den Stationen „Hundsburg", „Gerlachsberg" und „Stirnhelle" geschichtsträchtige Orte, wie den Infotafeln zu entnehmen ist. Ueber die Entstehung des Namens Stirnhelle gibt es mehrere Deutungen: Zu Zeiten des Landgrafen Hermann II. sollen sich an diesem Platz mehr als 2000 Ritter und Edelleute zu dem „Sternerbund" (dessen Wappen trug ein Stern) zusammen geschlossen haben um gegen den Landgrafen zu kämpfen. Von diesen Sterner hat der Berg seinen Namen erhalten.
Die beiden Wandergruppen trafen sich in Oberrosphe zur gemeinsamen Einkehr nach einem schönen und erlebnisreichen Wandertag. Den Wanderführern galt ein Dankeschön für die gut vorbereiteten Touren.

Helmuth Vaupel

Bilder von
H. Vaupel, W. Rink, A. Arnold

Zur Bildergalerie bitte Bild anklicken!