Link zum Hotel
"Alte Mühle"
in Altenau

Rosenthaler Wanderer auf dem „Harzer - Hexen - Stieg"

46 Wanderer und Gäste des Vereins für naturnahe Erholung erwanderten 64 km des prämierten Weitwanderweges - bei idealem Wanderwetter - vom Torfhaus nach Thale.

Der insgesamt 150 km lange „Harzer - Hexen - Stieg" von Osterode nach Thale wurde am 03.10.2003 auf dem Brocken, dem höchsten Berg des Nordens, eingeweiht. Er überquert den Harz von West nach Ost und berührt die interessantesten Themen des nördlichsten deutschen Mittelgebirges. Die weit zurückreichende Bergbautradition, die Rückeroberung der Landschaft durch die urwüchsige Natur im Nationalpark Harz, die Mythen und Sagengestalten aus Goethes Faust, den Hochwasserschutz und die Trinkwassergewinnung in den Talsperren sowie das tiefste Felsental nördlich der Alpen bei Thale.
Der Weg gilt auch als Symbol für das Zusammenwachsen der alten und der neuen Bundesländer von Niedersachsen nach Sachsen - Anhalt.

Ein Sinnbild der Deutschen Teilung war sicherlich der höchste Berg des Harzes, der Brocken (1142 m), der am ersten Wandertag vom Nationalpark Info Zentrum „Torfhaus"aus erklommen wurde. Auf dem bekannten „Goetheweg" führte die Wanderstrecke auf Bohlen über das Große Torfhausmoor - entlang des künstlich angelegten Abbegrabens - zur ehemaligen Grenze und von dort steil bergan zur Harzer Schmalspurbahn Strecke. Auf felsigem Steig neben diesem Streckenverlauf - begleitet vom pfeifen der Dampfloks - wurde der Gipfel erreicht. Als Lohn des Aufstiegs erwartete die Wanderer eine herrliche Fernsicht, die nur an wenigen Tagen im Jahr erlebt werden kann. Teilnehmer, die diesen anstrengenden Aufstieg vermeiden wollten, erreichten den Gipfel mit der Harzer - Schmalspur - Bahn vom Bahnhof Schierke.
Nach einer zünftigen Einkehr und einem Museumsbesuch erfolgte der Abstieg über den „Eckerlochstieg"und dem „Bahnparalellweg" hinunter zum Bahnhof Schierke, wo der Bus bereits wartete um die Teilnehmer zum Standquartier nach Altenau/Oberharz zu bringen.

Nach einem reichhaltigen Frühstück im Übernachtungshotel „Alte Mühle" in Altenau Starteten die Wanderer mit dem Bus zum Ausgangspunkt nach Schierke. Der Luftkurort liegt im Oberharz im Tal der Kalten Bode. Bekannt ist dieser Ort auch durch den „Schierker Feuerstein" einem Magenbitter, der in den 1920 - er Jahren vom Apotheker Willi Drube zum Patent angemeldet und nach einem markanten Granitfelsen bei Schierke benannt wurde. Auf dem „Glashüttenweg" führte die Wanderstrecke über den „Trudenstein" einem Granitfelsen, von dem man eine wundervolle Aussicht auf den Südharz genießen konnte.
Über „Drei - Annen - Hohne", einem bekannten Kreuzungspunkt der Harzquerbahn, führte der Weg hinunter zum Steinbachtal, wo sich die Nord - und die Südroute des Harzer - Hexen - Stiegs wieder vereinen. Vorbei am Königshütter Wasserfall erreichte die Gruppe Königshof, wo sich die „Kalte" und die „Warme Bode" vereinen. Gemeinsam mit den Kurzstreckenwanderern führte nun der Wanderweg auf einem Naturlehrpfad entlang der Talsperre „Überleitungssperre Königshütte" nach Rübeland, einem Bergbaudorf mit zwei interessanten Höhlen , der Baumannshöhle und der Herrmannshöhle .Zur Besichtigung der beiden Höhlen blieb leider keine Zeit . Mit dem Bus ging es erneut zurück zum Standort Altenau , wo noch eine Besichtigung des größten Kräutergartens Europas vorgenommen wurde.
Gut gestärkt begann der 3. Wandertag in Rübeland. Auf dem Philosophenweg, direkt neben der Bode führt der Weg in Richtung Krockstein, wo schon im 18. Jahrhundert roter Marmor abgebaut wurde, mit dem Friedrich der Große sogar die Fußböden von Sanssouci auslegen ließ. Mit Ausnahme des Teilstücks entlang der Talsperre Wendefurth war die Bode mal tief unten, dann wieder auf gleicher Höhe, mal rechts, mal links ein ständiger Begleiter der Wanderer. Über Wendefurth und Altenbrak, Standorte von Eisenhütten, wurde das Tagesziel in Treseburg erreicht. Nach bereits ca. 55 km Wanderstrecke waren doch einige Wanderer froh, den Bus zum Hotel nach Altenau besteigen zu können.
Ein besonderer Eindruck an diesem Tag war der, in vielen Varianten erlebte Flusslauf der bereits im breiten Bachbett, fließenden Bode. Jedoch der Höhepunkt stand noch bevor.

In Treseburg, einem kleinen Tourismusort wo früher ein Hüttenwerk stand, mündet die Luppbode in die Bode. Hier begann die letzte und interessanteste Etappe des gesamten Harzer - Hexen - Stiegs. Dieser Abschnitt wird als gewaltigstes Felsental nördlich der Alpen bezeichnet.
Der Bereich zwischen Treseburg und Thale ist eines der ältesten deutschen Naturschutzgebiete. Der Weg ist bereits 1865 eröffnet worden. Er führt zwischen zum Teil 250 m hohen Granitwänden hindurch. Gegen Ende des Tals befinden sich zu beiden Seiten weit oben in luftiger Höhe die Felsplateaus „Hexentanzplatz" und „Rosstrappe". Diese waren bereits in vorchristlicher Zeit Opfer- und Kultstätten und üben bis heute eine magische Ausstrahlung aus.
Wie im Hochgebirge, führt der - als geologischer Lehrpfad - bezeichnete Felsensteig ,teils hoch über der Bode und über Treppenstufen zum „Bodekessel", der „Teufelsbrücke" zur „Königsruh" und „Jungfernbrücke". Ein Erlebnis besonderer Art. Während der größte Teil der Wandergruppe über den „Goethefelsen" hinab nach Thale wanderte, wählten einige den Steilanstieg über den Tierpark zum „Hexentanzplatz".Auch die Kurzstreckenwanderer erreichten mit dem Bus den bekannten „Hexentanzplatz" wo sich alle Teilnehmer zur Rückfahrt trafen.
Auf der Heimreise wurde die Weltkulturerbestadt Quedlinburg - mit seinen Stadtmauern, Wehrtürmen und Fachwerkhäusern - unter fachkundiger Moderation bei einer Stadtrundfahrt mit der „Quedlinburger Bimmelbahn" - besichtigt.
Die Thomas - Münzer Stadt Stolberg im Harz - als schönste Fachwerkstadt des Harzes bekannt - war auf der Heimreise letzter Höhepunkt dieser viertägigen Wanderfahrt.

Dem Vorbereitungs - Team mit Winfried Rink wurde von allen Teilnehmern großes Lob und Anerkennung für diese Harzreise ausgesprochen.

Winfried Rink und Herbert Turian

Zur Bildergalerie bitte Bild anklicken!

Bilder von
H. Sesselamm u. R. Vaupel
"Langsteckenwanderer"

Bilder von
W. Rink
"Kurzstreckenwanderer"