Rosenthaler Wanderer auf dem „ Weg der Sinne"

Auf dem Rothaarsteig von der Ginsburg zur Lahnquelle

Die Wanderer des Vereins für naturnahe Erholung -Wandern- e.V. und Gäste starteten erneut eine weitere Etappe auf dem insgesamt 154 km langen Rothaarsteig. Lützel, am Fuße der 580 m hoch gelegenen Burgruine Ginsburg war in diesem Jahr Ausgangspunkt der 20 km langen Wanderstrecke.
Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Burg diente lange Zeit dem Haus Nassau als Grenzfestung. Die Anlage besitzt in historischer Sicht eine besondere Bedeutung, weil 1568 Graf Ludwig von Nassau - Dillenburg. an dieser Stelle sein Heer sammelte, um von dort aus Holland von den Spaniern zu befreien. Was ihm aber nicht gelang. Von dem 1961 restaurierten Bergfried bietet sich ein herrlicher Ausblick auf die umliegenden Berge des Rothaargebirges. Durch das Naturschutzgebiet Giller wurde - nach einem steilen Aufstieg - der mit 654 m höchste Aussichtspunkt der Wanderstrecke erreicht. Von dem 15 m hohen Aussichtsturm auf dem Giller hat man bei schönem Wetter einen herrlichen Panoramablick, der unter anderem bis ins Siebengebirge reicht. Leider ließ die Wetterlage dies nicht zu.

Wald und Wasser sind die typischen Merkmale des weiteren Streckenabschnitts. Das Rothaargebirge ist ein waldreiches Mittelgebirge, das zum Rheinischen Schiefergebirge gehört. Durch seinen geologischen Aufbau und die geografische Lage ist das Gebirge sehr niederschlagsreich. Zwischen Brilon und der Ederquelle bildet der Scheitel des Rothaargebirges zugleich die Wasserscheide zwischen Rhein und Weser. Insgesamt entspringen über 20 bekannte Flüsse in diesem Bereich des Gebirges.
Nach Durchwanderung des - seit 1930 ausgewiesenen - Naturschutzgebietes Eicherwald wurde die Eder erreicht. Der leichte Anstieg bis zur Quelle bot eine vielfältige Vegetation aus feuchtigkeitsliebenden Pflanzen , Bäumen und Sträuchern.
Der Abstieg zum kleinen Ort Benfe führte auf einem Teilstück der sogenannten „Kohlenstraße". Auf dieser Straße wurde die zur Eisenschmelze benötigte Holzkohle zu den Schmelzhütten transportiert. Deshalb beförderten Gespanne mit zweirädrigen Karren große Mengen an Kohle aus dem waldreichen Wittgenstein in das Siegerland. Allein in Wittgenstein wurden jährlich bis zu 6000 Wagenladungen Holz gekohlt.
Durch einen ,von den schweren Gespannen ausgefahrenen Hohlweg, führte nun die Wanderstrecke hinauf zur Siegquelle, die nach der Überquerung der B 62, in einer Höhe von 603 m erreicht wurde. Die 140 km lange Sieg, die zum Rhein führt, muss einen Höhenunterschied von 557 Metern überwinden. Nach kurzer Rast an der sagenumwobenen Quelle führte die Wanderstrecke auf dem „Walderlebnispfad Siegquelle" - wo an acht Stationen der Wald und seine Entstehung erläutert wird - auf schmalen Wurzelwegen zum Etappenziel Lahnquelle. Die schöne Aussicht vom Lahnkopf über die Berge in Richtung Südwesten war aufgrund der Wetterlage leider nicht möglich. Die Lahn schlängelt sich 224 km lang durch Nordrhein - Westfalen und Hessen und mündet bei Lahnstein in den Rhein.

Nach einer gemütlichen Einkehr im „Forsthaus Lahnquelle" ging es zurück nach Rosenthal. Ein besonderer Dank wurde den beiden Wanderführern Hermann Möscheid und Erwin Peter für die gute Vorbereitung und Durchführung der Wanderung ausgesprochen.

Winfried Rink u. Herbert Turian

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Bilder von
W. Rink