Mit Walter Sellmann auf Grenzsteintour am 08.11.2009
19 Wanderfreunde des Wandervereins Oberes Edertal waren am Sonntag auf Grenzsteintour im nördlichen Burgwald. Ihnen hatten sich auch die an historischen Grenzsteinen interessierten Rosenthaler Wanderer Helmuth Vaupel und Günther Klingelhöfer angeschlossen. Walter Sellmann ist schon seit Jahren als Obmann für Kleindenkmale -hierzu gehören auch alte Grenzsteine- im Altkreis Frankenberg zuständig. Er hatte diese Grenzsteinwanderung spontan mit den Rosenthalern vereinbart und konnte auch den umfassenden Erläuterungen von Helmuth Vaupel zur Grenzsteingeschichte noch fachkundige Ergänzungen beisteuern. Die Rundwanderstrecke betrug insgesamt acht Kilometer. Der etwa drei Kilometer lange Grenzsteinweg beginnt auf der Höhe der Kreisstrasse zwischen Willersdorf und Oberholzhausen und führt in südwest-liche Richtung zum Niederholzhäuser Weg unweit von Willershausen. Die zahlreichen Grenzsteine mit profilierten Hessischen Löwen und eingemeis-selten Buchstaben wie HH, H und Wf, sowie mit den Jahreszahlen 1777, 1795, 1819 und 1826, bilden noch heute die Grenzlinie zwischen den Forstbezirken Haina und Burgwald (Wolkersdorf). Ueber die Vielzahl der historischen Steine mit zum Teil kunstvoll eingemeisselter Beschriftung zeigten sich die Teilnehmer verwundert. Das 1215 gegründete Zisterzienserkloster Haina mit seinem beachtlichen Waldbesitz und die 1527 durch Landgraf Philipp im Zuge der Reformation erfolgte Auflösung des Klosters in ein Hospital für arme und kranke Männer der hessischen Landbevölkerung, bilden die Grundlage für diese historische Waldgrenze. Aus dem ehemaligen Klosterwald wurde ein Hospitalwald. Diese Grenzlinie beinhaltet auch die Wasserscheide Rhein - Weser und einen vorgeschichtlichen Höhenweg, der aus dem Schwalmgrund von Treysa über Gemünden in nordwestlicher Richtung zu Knebelsrod und weiter zur Querst führte. Mit dem Vorsitzenden Walter Sellmann setzte die Gruppe die Wanderung fort und gelangte auf dem Niederholzhäuser Weg zu Waldgrenze an die Erlenaufforstung der Firma Viessmann. Wie zu hören war kann dieser nachwachsende Rohstoff nach drei Jahren geerntet" werden. Die daraus gewonnenen Holzschnitzel finden Anwendung zur Energiegewinnung. Rohstoff auf einem Hektar gewonnen entsprechen 5000 Liter Heizoel.
Mit herrlichem Blick auf die Kette des Kellerwaldes wurde Oberholzhausen und seine westliche Gemarkung mit dem angrenzenden Wald durchwandert, bevor die Gruppe wieder zu dem Ausgangspunkt der Rundwanderung gelangte. Ein Dankeschön galt den Wanderführern für die schöne und informative Wanderung.
Helmuth Vaupel
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