Ansichtssache Grenzsteine"
Mit Schönstädter Wanderer auf Erkundungstour an Rosenthaler Waldgrenze im März 2010.
Unter dem Motto Ansichtssache Grenzsteine" waren 18 Rad- und Wanderfreunde aus Schönstadt im nordöstlichen Burgwald mit den Wanderführern Helmuth Vaupel und Günther Klingelhöfer vom Rosenthaler Verein für naturnahe Erholung unterwegs. Die an historischen Grenzsteinen interessierten Gäste vom Südrand des Burgwaldes bekamen zahlreiche historische Grenzmarken zu sehen. Xynthias" Sturmschäden waren entlang des Grenzweges noch nicht ganz beseitigt und zwangen die Gruppe zu kleinen Kursänderungen. Werner Huber, Chef des Schönstädter Rad- und Wandervereins, zeigte sich erfreut den in Planung befindlichen nordöstlichen Rosenthaler Grenzsteinweg schon mit seiner Gruppe zu erkunden. Helmuth Vaupel vom Vorstand des Vereins für naturnahe Erholung und zuständig für das Planungs- und Genehmigungsverfahren der Themenwege, sieht das Projekt schon weit fortgeschritten. Es zeigen sich konkrete Erfolge durch die Unterstützung des Magistrats der Stadt Rosenthal, durch den Hessenforst und die Naturschutzbehörde. Die anstehenden Arbeiten zur Errichtung von Hinweisschildern und Infotafeln werden vom Verein für naturnahe Erholung mitgetragen. Neben dem nordöstlichen Grenzsteinweg ist auch eine südliche Wegeführung entlang der Kreisgrenze Waldeck - Frankenberg und Marburg - Biedenkopf als Grenzsteinweg in Vorbereitung. Eingebunden in dieses Projekt sind Randbereiche des Mönchwaldes, die aufgrund ihrer Historie eine Bereicherung für den Themenweg darstellen.
Themenwege bringen ihren Gästen ein standortspezifisches Thema auf ansprechende Art näher. Die Errrichtung solcher Wanderwege ist in der Burgwaldregion etwas Neues". Hier sind es die historischen Grenzsteine die einen unwiederbringlichen Wert im Heimat- und Geschichtsverständnis der Menschen darstellen. Fast jeder Grenzstein hat seine Eigenheiten. Dem interessierten Betrachter zeigt sich eine Palette unterschiedlicher Grenzsteinformen und Wegmarkengrössen. Diese fast Dreijahrhunderte alten Steine zu schützen, sie für jedermann zugänglich zu machen und die mit ihr verbundene Geschichte wachzuhalten, ist eine ehrenvolle Aufgabe bekennt Vaupel. Hierzu habe er sich auch gegenüber dem Amt für Bodenmanagement in Wiesbaden verpflichtet. Ueber den geschichtlichen Hintergrund des östlichen Grenzweges mit seinen historischen Wegmarken und den kunstvoll eingemeisselten Buchstaben, Jahreszahlen und Nummernfolge der gesetzten Steine, teils mit den Wappen der Hessischen Landgrafen versehen, informierte die Wanderführung ausführlich. Die etwa acht Kilometer lange Grenzsteintour beginnt auf der Höhe der Kreisstrasse zwischen Willersdorf und Oberholzhausen und führt in südliche Richtung zum Niederholzhäuserweg unweit von Willershausen und weiter entlang der Rosenthaler Stadtwaldgrenze bis zum Dreiländerstein" nordöstlich von Hertingshausen. Die zahlreichen Anschauungsobjekte mit profilierten Hessischen Löwen und eingemeisselten Buchstaben wie HH, H, WF, G und Ro, sowie mit den Jahreszahlen 1735, 1777, 1795, 1819 und 1826 bilden noch heute die Grenzlinie zwischen den Forstbezirken Haina und Burgwald (Wolkersdorf) sowie zwischen dem Stadtwald Rosenthal und dem Forst Haina.
Die nördliche Grenzlinie beinhaltet auch die Wasserscheide Rhein - Weser und auf ihrer Gesamtlänge einen vorgeschichtlichen Höhenweg, der aus dem Schwalmgrund von Treysa über Gemünden in nordwestliche Richtung zu Knebelsrod und weiter zur Quernst führte. Erstaunt zeigten sich die Schönstädter Wanderer über die Vielzahl der noch gut erhaltenen Grenzmarken und ueber die abwechslungsreiche Waldlandschaft die sich ihnen entlang des Grenzwegverlaufes bot. Bei der Einweihung der Grenzsteinwege wollen sie unbedingt dabei sein. Ein Dank galt den Wanderführern für die schöne und informative Wanderung.
Helmuth Vaupel
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