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Hochgebirgs - Rucksackwanderung in den Dolomiten

21 Wanderer und Gäste des Vereins für naturnahe Erholung Rosenthal starteten zur zweiten Mehrtages - Rucksackwanderung nach Südtirol. Das langersehnte Traumziel war eine Rosengarten - Durchquerung im südlichen Teil der Dolomiten. Die dreitägige Hüttentour führte von der Seiser Alm über den Schlern, dem Rosengarten, um die Rotwand zum Karer Pass.
Nach einer gemeinsamen Anreise mit dem Bus bis nach Compatsch auf der Seiser Alm wurde die Gruppe von dem Ehepaar Hannes und Astrid Gröbner vom Tourenveranstalter „Clearskies" aus Innsbruck empfangen.
Bei einem gemeinsamen Abendessen im Hotel konnten die letzten Details der Hochgebirgstour besprochen werden. Aufgrund der angekündigten Temperaturen und der geplanten Tagesetappen musste so mancher Rucksack erneut auf Gewichtsreduzierung überprüft werden.
Nach einem reichhaltigen Frühstück startete die Gruppe über üppige Almwiesen der Seiser Alm ( 1800 m) in Richtung Schlern, dem westlichsten Eckpfeiler der Dolomiten. Nach einem Abstieg über die Proßliner Schwaige in den Frötschbachgrund begann der Aufstieg auf dem Touristensteig zu den Schlernhäusern. Der langanhaltende und steile Anstieg erforderte viel Konzentration und Kondition. Der Ausblick auf die ca. 60 qkm große Hochfläche der Seiser Alm und auf das umliegende Bergpanorama entschädigte für den mühevollen Anstieg. Die Mittagspause wurde bei den Schlernhäusern(2457 m) eingelegt. Einige Teilnehmer nutzten die längere Rast um auf den Gipfel des Petz ( 2563 m) aufzusteigen. Ein beeindruckendes Panorama auf die umliegende Bergwelt mit Plattkofel, Langkofel, Sella, Rosengarten sowie die Zinnen der Pala im Süden entschädigte für die Mühe.
Auf dem Dolomiten Höhenweg, dem Via Alpina, ging es mit atemberaubender Aussicht über das Hochplateau des Schlern zur schönen Tierser Alpl Hütte ( 2440 m) unterhalb der Rosszähne im nördlichen Teil des Rosengartens. Das privat geführte Schutzhaus ist ein idealer Stützpunkt für mehrtägige Touren sowie Ausgangspunkt der Klettersteige „Maximilian" und „Laurenzi". Nach einem deftigen Abendessen wurde die Route des nächsten Tages besprochen. Mit einem kräftigen Frühstück und etwas kühleren Temperaturen - es hatte nachts geregnet - begann der neue Tag.
Heute erwartet uns die schroffe und felsige Bergwelt des Rosengartens. Das sagenumwobene Reich des Königs Laurin mit seinen kühnen Felsen, engen Tälern und schönen Bergwanderwegen". So begrüßten die Bergführer Astrid und Hannes die erwartungsvollen Bergwanderer vor der Hütte.
Schon nach kurzem Anstieg, mit einem Drahtseil als Aufstiegshilfe, in Richtung Molignonpass wurden die Jacken in den Rucksack verbannt. Der mühevolle Anstieg zur Paßscharte ( 2598 m) wurde mit einem herrlichen Rundblick belohnt, der alle Mühen vergessen ließ. Astrid und Hannes erklärten fachkundig die nahen Gipfel und Seitentäler. Doch dies war erst der Beginn eines beschwerlichen und doch märchenhaften Wandertages. Eine Sicherheitsüberprüfung der Ausrüstung ( bes. Stöcke und Schuhe) und besondere Warnhinweise der beiden Bergführer ließ nichts Gutes erahnen. Vor uns lag eine Durchquerung des Grasleitenkessels. Auf steilem und engen Felssteig führte der Dolomiten Höhenweg in den Kessel und gegenüber - über mehrere Schneefelder - wieder steil bergan zum Grasleitenpaß, dem mit 2601 m höchsten Punkt der gesamten Tour. Bei glühender Mittagshitze wurde von allen die Passhöhe erreicht. Die wohlverdiente, kurze Rast vor der Hütte bot erneut einen unvergesslichen Blick auf die schroffe Bergwelt.
Durch das Vaiolett -Tal, unterhalb der berühmten Vaiolett - Türme, führte der Weg hinunter zur Vaioletthütte und Preusshütte ( 2243 m) wo eine längere Mittagsrast eingelegt wurde. Beide Hütten werden von der Rosengartenspitze überragt.
Zur Erreichung des Tageszieles stand noch ein gewaltiger Aufstieg, unterhalb des Rosengarten, auf den Zigolapaß ( 2579 m) vor uns. Es wurden bei manchem die letzten Kräfte mobil gemacht um die Passhöhe zu erreichen. Mit Unterstützung der beiden Bergführer und jüngeren Wanderfreunden haben alle die Scharte erreicht. Der ersehnte Blick von der Passhöhe auf das Tagesziel - die Rotwandhütte ( 2275 m) - ließ alle Anstrengungen vergessen. Erst auf steilem Felssteig, später auf einem guten Bergweg, wurde die urige Hütte erreicht, wo wir von dem freundlichen Hüttenwirt begrüßt wurden. Mit einem gemütlichen und lustigen Hüttenabend, bei guter Verköstigung, endete dieser anstrengende und erlebnisreiche Wandertag. Nur der Ermahnung des Hüttenwirts war es zu verdanken, dass alle rechtzeitig auf die Matratzen kamen.
Ein erwartungsvoller, neuer Tag begann mit einem Morgenlied vor der Hütte. Auf dem aussichtsreichen „Hirzelweg" führte die Wanderung um die Rotwand zur Paolina - Hütte. Mit herrlichem Blick hinunter in das Vassatal und auf das Latemar Gebirge führte der Weg - durch eine herrliche Bergflora - bis zu einem Denkmal zu Ehren des Griechen Cristomannos, einem frühen Förderer des Tourismus dieser Region. Ein riesiger Steinadler aus Guß grüßt von einem Felsvorsprung die vorübergehenden Wanderer. Ein einmaliges Fotomotiv in 2349 m Höhe. Nach einer kurzen Rast ging es weiter hinunter zur Paolina - Hütte ( 2125 m) und von dort - auf steilem Pfad - hinunter zum Hotel Alpenrose des kleinen Ortes Karersee. Müde und doch glücklich haben alle Teilnehmer das Ziel erreicht.
Die anschließende Rückfahrt mit dem Transferbus über Welschnofen , das Eggental in das Eisacktal in der Höhe von Bozen und wieder hinauf zur Seiser Alm war noch einmal ein besonderes Erlebnis zum Abschluß des Tages
Nach der Verabschiedung des Ehepaares Astrid und Hannes Gröbner, die die große Gruppe hervorragend geführt und betreut haben, wurde der Nachmittag von den Teilnehmern individuell gestaltet.
Die Rückreise am nächsten Tag über den Brenner und dem Fernpass war - bei herrlichem Sonnenschein - nochmals ein nachhaltiges Erlebnis. Ein besonderer Dank wurde dem Organisator Winfried Rink für die gute und gewissenhafte Vorbereitung dieser einmaligen und erlebnisreichen Hochgebirgs - Rucksack - Wanderung ausgesprochen.

Herbert Turian

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Bilder von
W. Rink

Bilder von
E. Lutter