Heimatgeschichte auf Informationstafeln erlebbar gemacht
12 Tafeln an den Grenzsteinwanderwegen fertiggestellt,04.08.2012

Das Projekt „Rosenthaler Grenzsteinwanderwege Nord-Ost und Süd geht seiner Vollendung entgegen. Als Themenwege von Helmuth Vaupel -Obmann für historische Grenzsteine um Rosenthal- initiiert und vom Magistrat der Stadt Rosenthal unterstützt, ist dieses Projekt in der Burgwaldregion eine Novität. Die Grenzsteinwanderwege sind Anbindungen an das bestehende Rundwanderwegenetz um Rosenthal. Auch zertifizierte Wanderwege und Durchgangswanderstrecken tangieren die neu eingerichteten Grenzsteinwanderwege.
Themenwege liegen im Trend, informieren sie doch neben der üblichen Landschaftsbeschreibung den Spaziergänger und Wanderer über die vielfältigen Lebensräume und Besonderheiten der betreffenden Region. Sie geben Aufschlüsse über die Bedeutung dieser Landschaft als Siedlungsraum für den Menschen. Hier sind es die fast drei Jahrhunderte alten „Historischen Grenzsteine" mit ihrer lokalen Geschichte, über die auf elf Informationstafeln und im Flyer ausführlich berichtet wird.
Eingebunden in den „Grenzsteinwanderweg Süd" sind neben den historischen Grenzmarken des ehemaligen Ordenswaldes weitere kulturhistorische Besonderheiten wie; die „Historischen Köhlermeiler" am „Alten Rosenthaler Weg" - von denen ein Meiler vom Hessenforst mit Unterstützung des Amts für Denkmalpflege in Marburg zum ständigen Erhalt restauriert wurde -, der ehemalige „Deutschordenshof Merzhausen" und die „Judenquelle" in der Waldflur „Langer Grund". Das „Naturschutzgebiet Merzhäuser Teiche" ist auch mit einer Schautafel „Leben am und im Weiher" in den Grenzsteinwanderweg Süd integriert.
Naturverbunden und mit lokaler Geschichte versehen ist auch der Grenzsteinwanderweg Nord-Ost, der ebenso Einheimischen wie auch interessierten Geschichts- und Naturfreunden der Region gut zu vermitteln ist. Die historischen Grenzsteine entlang der Rosenthaler Stadtwaldgrenze und der sich anschließenden Staatswaldgrenze zu Stiftungsforsten Kloster Haina, finden auf den Tafeln ihre kulturhistorische Bedeutung erläutert. Die historische Grenzsteinkarte für den östlichen Grenzabschnitt Stadtwald Rosenthal zu Stiftungsforsten Kloster Haina aus dem Jahr 1741, ziert heute noch den Treppenaufgang im Rosenthaler Rathaus und ist eine herausragende Informationsquelle für die Grenzbeschreibung.
So werden auch auf einer Informationstafel die an der Wanderstrecke liegenden Wüstungen Herzhausen, Rommertehausen und Weidenhain als ehemalige Gründungsorte der Stadt Rosenthal ihre historische Erwähnung finden.
Start und Ziel für beide Grenzsteinwanderwege ist der Parkplatz an der Seegerteichhütte. Hier wird am Eingangsportal mit den Streckenübersichtskarten und der Zielsetzung der Grenzsteinwege eingeladen und informiert. Die Rundwanderstrecke für den Grenzsteinwanderweg Süd hat eine Gesamtlänge von 15 Kilometern, wobei für den historischen Teil des Weges nur neun Kilometer zu erwandern sind. Die Wegführung läßt auch eine individuelle Einteilung der Streckenlänge als Rundwanderweg zu.
Für die Rundwanderstrecke des Grenzsteinwanderweges Nord-Ost beträgt die Gesamtlänge 14 Kilometer, für den historischen Streckenabschnitt sind aber nur sieben Kilometer zu erwandern. Die Wegführung unter Einbeziehung des Parallelweges läßt auch hier eine individuelle Einteilung der Streckenlänge als Rundwanderweg zu. Die Anwanderung vom Parkplatz Seegerteichhütte zum Grenzsteinwanderweg Nord-Ost beträgt etwa vier Kilometer und ist auf dem R 8 (Stadtwaldweg) und X 13 (Studentenpfad) , wie auch auf dem X 9 (Wartburgpfad) möglich. Anfahrten zur Wanderung sind auch mit dem Bus oder PKW über Land- und Kreisstraßen möglich.

Seit Kurzem sind alle Informationstafeln entlang der beiden Rosenthaler Grenzsteinwanderwege Süd und Nord-Ost installiert. Fünf Ruherollen werden noch bis zur offiziellen Einweihung der Wanderwege am 06. Oktober 2012 platziert.

Kulturhistorische Schätze mit ihrem geschichtlichen Hintergrund zu erhalten und bewahren, ist dem Rosenthaler Obmann für historische Grenzsteine zur Herzenssache geworden. Helmuth Vaupel freut sich über das von ihm ins Leben gerufene Projekt, das nun kurz vor seinem Abschluß steht. Zur Umsetzung des Vorhabens habe er viel Unterstützung erhalten. Besonders dankbar ist er für die Hilfe von Mitgliedern des Vereins für naturnahe Erholung und von Freunden sowie Bekannten. Auch gilt den Sponsoren seinen Dank, die etwa die Hälfte der Kosten von rund 6000 Euro tragen. 3025 Euro übernahmen die Europäische Union, das Land Hessen und die Stadt Rosenthal.
Vaupel plant ein kleines Abschlußfest für seine zehn Helfer. Für die Zukunft wünscht er sich eine nachhaltige Unterstützung für das kulturhistorische Projekt, setzt auf das Geschichtsinteresse der Rosenthaler Bürger und das aus der Burgwald - Region und auch auf das Interesse von Geschichts- und Wandervereinen, die erlebbarer Geschichte nachgehen wollen.

Helmuth Vaupel