Auf den Spuren der Römer im Taunus
32 Wanderer des Vereins für naturnahe Erholung - Wandern - Rosenthal und Gäste erlebten einen interessanten und erlebnisreichen Wandertag im Taunus. Neben 2 Wanderstrecken von 14 km und 7 km wurde auch für Nichtwanderer ein Besuch des Freilichtmuseumsdorfes Hessenpark in Neu Ansbach angeboten, das von 6 Reiseteilnehmern angenommen wurde. Dieses für Hessen einzigartige Museumsdorf spiegelt, gegliedert nach Landschaftsräumen, die bäuerlich - handwerklichen Lebensformen des vorindustriellen Hessen wider. Dazu wurden für die einzelnen Landschaftsräume Hessens typische, sozialhistorisch bedeutsame Bausubstanz ausgewählt. Gebäude die an Ort und Stelle, bedingt durch Straßenbau bzw. unzureichende Benutzungsmöglichkeiten nicht mehr zu erhalten waren, wurden fachgerecht abgebaut und original auf dem Museumsgelände wieder errichtet. Kleine funktionsfähige Werkstätten geben Zeugnis für einzelne, landschaftstypische Handwerksberufe. Am Ausgangspunkt der Wanderung in Glashütten gaben die Wanderführer Hermann Möscheid und Adolf Arnold - am neu errichteten Wanderportal mit Infotafeln - für beide Strecken geschichtliche und kulturelle Informationen. Während die Langstreckenwanderer hier starteten, brachte der Bus die Kurzstreckenwanderer zum Startpunkt Sandplacken", einem ehemaligen Römerkastell. Ab hier wanderte diese Gruppe auf schmalen Waldwegen und überwiegend entlang des Limes bis zur Saalburg, die anschließend besichtigt wurde. Die Langstreckenwanderer erreichten nach einer kurzen Strecke durch herrlichen Buchenwald die Reste einer spätmittelalterlichen Glashütte. Info - Tafeln erläuterten den mühevollen Ablauf der Glasgewinnung. Ein sehr steiler Anstieg hinauf zum Roten Kreuz" erinnerte stark an eine Hochgebirgstour. Der weitere Weg entschädigte für diesen anhaltenden Aufstieg durch herrliche Ausblicke und schöner Wegeführung. Bald wurde das Feldberg - Kastell" erreicht, wo die erste Rast eingelegt wurde .Dieses gut erhaltene Kastell liegt 120 m hinter dem Limes in unmittelbarer Nähe der Weilquelle. Es ist von einer 1.55 m starken Mauer umgeben. Die vier Tore sowie Teile des Kommandanturgebäudes und einer Badeeinrichtung sind noch gut zu erkennen. Auf einem schmalen, gut ausgebauten Waldweg führte die Strecke - entlang des Limeswalles - zum Sandplacken , wo die Kurzwanderer gestartet waren. Die Pause nutzten die Wanderführer um Erläuterungen zur Entstehung des Limes zu geben, der auf diesem Abschnitt besonders schön zu sehen war. Der Limes diente den Römern als Schutz gegen die Germanen. Unter Hadrian (117 - 138 n.Chr.) wurde der Limes (eine Sicherheitsschneise) später mit Erdwall, einem Graben und mit einer durchlaufenden Holzpalisade zur Feindseite hin versehen. Mit einer Länge von 45 km allein innerhalb des Naturparks Hochtaunus, stellt er dessen größtes kulturgeschichtliches Denkmal dar. Insgesamt hat er eine Länge von 382 km. Auf gleichem Weg wie die Kurzwanderer ging es hinunter zur Saalburg, dem Endpunkt der Wanderung. Zwischen 125 und 139 n.Chr. wurde die Saalburg zu einem größeren Kastell für römische, etwa 500 Mann starke Kohorten ausgebaut. Bei einem Rundgang erlebt man die Begegnung mit dem Leben und Brauchtum der Römer im damaligen Taunus. Nach der Besichtigung wurden die Besucher des Hessenparks abgeholt. Eine gemeinsame Einkehr im urigen Landgasthof Zur Talmühle" bei Neu Anspach rundete den erlebnisreichen Wandertag ab. Der 2. Vorsitzende Winfried Rink bedankte sich bei den beiden Wanderführern Hermann Möscheid und Adolf Arnold für die gute Vorbereitung und Durchführung dieser Wanderung.
Herbert Turian - Pressewart -
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