Rosenthaler Wanderer am Möhnesee

Der Verein für naturnahe Erholung -Wandern- Rosenthal hatte seine Mitglieder und Gäste zu einer Ausflugsfahrt in das Sauerland eingeladen. Ziel der Reise war der Möhnesee und das Bilsteintal mit der bekannten Bilstein - Tropfsteinhöhle.
Der Ausflug war besonders für ältere Mitglieder geplant, die nicht mehr regelmäßig an den Wanderungen teilnehmen können.
Bei herrlichem Wetter führte die Strecke über Winterberg, Bestwig und Warstein zum östlichen Teil des Stausees. Über den Stockumer Schleusendamm wurde die Süduferstraße erreicht, die direkt am See entlang führt und großartige Blicke auf den See bot. In Höhe des Ortes Delecke führte die Route erneut über eine Brücke auf die Nordseite des Sees bis zur Sperrmauer. Während einer einstündigen Schifffahrt mit der "MS Möhnesee" erfuhren die Teilnehmer -bei Kaffee und Kuchen- interessantes über die 100 jährige Geschichte der größten Talsperre Nordrhein - Westfalens.
Der rasante Bevölkerungsanstieg im Ruhrgebiet, der Aufschwung der Industrie und der damit einhergehende Wasserbedarf, ließen den Ruf nach weiteren und größeren Wasserreservoires zur Jahrhundertwende immer lauter werden. In trockenen Sommern musste so mancher metallverarbeitende Betrieb seine Produktion stark zurückfahren. Daher wurden Talsperren zur Regulierung angelegt. 700 Bewohner der Dörfer Kettlersteich, Delecke, Drüggelte, Stockum und Wamel mussten umgesiedelt werden. Als 1908 die Arbeiten an der 650 Meter langen und in der Sohle 34 Meter breiten Staumauer begannen, war der Zeitplan eng gesteckt. Vier Jahre dauerte es, bis der riesige Bruchsteindamm im Oktober 1913 zu seiner Höhe von 40 Meter empor gewachsen war.
Der Möhnesee war während des Zweiten Weltkriegs für die Rüstungsindustrie im Ruhrgebiet von großer Bedeutung. So wurde die Sperrmauer -wie an der Edertalsperre- in der Nacht zum 17. Mai 1943 Ziel von Luftangriffen. Mit einer eigens zu diesem Zweck entwickelten "Rollbombe" gelang es den englischen Angreifern ein 70 Meter breites und 20 Meter hohes Loch in die Mauer zu reißen. Mehr als 1500 Menschen fanden in den Fluten den Tod. Durch den Naturpark „Arnsberger Wald" führte die Fahrt -zwischen Hirschberg und Warstein- in das Bilsteintal. Der Wildpark mit der interessanten Tropfsteinhöhle waren weitere Höhepunkte der Reise. Bei einer halbstündigen Führung waren die Teilnehmer über die Größe der Höhle und die Schönheit beeindruckt.
Über die Briloner Hochfläche und den Naturpark Diemelsee wurde Adorf erreicht, wo mit einer gemütlichen Einkehr mit Abendessen das Programm abgeschlossen wurde.
Mit Wander- und Fahrtenlieder, die auch bereits am Morgen angestimmt wurden, verging die Rückfahrt wir im Flug.
Die Teilnehmer bedankten sich bei den Organisatoren Gisela Kahler und Gerhard Werner für die sehr gute Vorbereitung und Durchführung dieses erlebnisreichen Tages.

Herbert Turian