|
Auf den Spuren der Hugenotten und Waldenser im Burgwald
Zu einer weiteren Themenwanderung hatte der Verein für naturnahe Erholung -Wandern- Rosenthal seine Mitglieder und Gäste eingeladen. 20 interessierte Teilnehmer fanden sich am Treffpunkt in Rosenthal ein, um mehr über die Lebensweise der Glaubensflüchtlinge in unserer Region zu erfahren. Ein Bus brachte die Gruppe zum Ausgangspunkt nach Schwabendorf, einer typischen Hugenottensiedlung im Burgwald. Im Daniel - Martin - Haus", einem liebenswert eingerichteten Dorfmuseum, das einen interessanten Einblick in die Geschichte der Glaubensflüchtlinge bietet, begann die Themenwanderung mit einer Führung. Mitglieder des örtlichen Vereins erläuterten -teilweise auch aus überlieferten Erzählungen ihrer Vorfahren- wie es im Jahre 1687 zur Gründung des Ortes und der Namensgebung kam. 116 Flüchtlinge erhielten den Siedlungsplatz Auf der Schwobe" (später auch Schwabendorf genannt). Die Angerdorfanlage bestand aus den beiden Straßen Sommer- und Winterseite". Strumpf- und Hutmacherei bildeten neben der Landwirtschaft eine wichtige wirtschaftliche Grundlage, so dass das Dorf um 1750 das Zentrum der oberhessischen Strumpfwirkerei darstellte. Die Kolonisten erhielten 1725 die mitten im Burgwald gelegenen Brücher Wiesen" zugewiesen, die bis heute als Franzosenwiesen" bekannt sind. Nach der interessanten, einstündigen Führung wurden die Rucksäcke aufgenommen und die Wanderschuhe in Bewegung gebracht. Auf dem neu gezeichneten Zubringerweg zum Hugenotten- und Waldenserpfad" (Zeichen: Blauer Punkt mit grüner Welle) führte die 18 km lange Wanderstrecke zum Christenberg durch die Feldgemarkung nach Bracht. Auf dem weiteren Abschnitt folgte der Weg auf den premierten Wanderwegen Rotes Wasser", Franzosenwiesenweg" und Christenbergweg" durch das Zentrum des Burgwalds. Eine erste Rast wurde am Drusenborn" -eine der ergiebigsten Tümpelquellen der Region aus keltischgermanischer Zeit- eingelegt. Vorbei an der historischen Herrenbrücke" und dem Großen- und Kleinen Badenstein" wurden die bereits erwähnten Franzosenwiesen" erreicht, wo man heute noch einen Teil der eingeteilten Parzellen erkennen kann. Die zweite Rast an der Kellerhütte" nutzten die Wanderführer für weitere, interessante Erläuterungen zum Wanderthema. Es folgte der weitere Aufstieg zum 387 m hohen Christenberg, einem historischen Zentrum des Burgwalds. Nach kurzer Besichtigung der Martinskirche und des Küsterhauses trafen sich die Teilnehmer zur gemütlichen Einkehr in der Waldgaststätte Christenberg. Die Wanderer bedankten sich bei den beiden Wanderführern Hermann Möscheid und Norbert Siebert für die gute Vorbereitung und Durchführung dieser interessanten Themenwanderung im Burgwald. Ein Bus brachte die Teilnehmer wieder zum Ausgangspunkt nach Rosenthal zurück.
Herbert Turian -Pressewart-
|