Wandergruppe am Grenzsteinweg Süd

Langendorfer Wanderer auf historischem Rosenthaler Grenzsteinwanderweg - Süd

Der SV Langendorf lädt in loser Folge seine Mitglieder und Interessierte zu Wanderungen ein. Thema der jüngsten Wanderung waren „alte" Grenzsteine entlang des ehemaligen Deutschordenshofs Merzhausen, von denen noch Grenzmale auf dem Historischen Rosenthaler Grenzsteinwanderweges Süd anzutreffen sind. Fachkundig geführt wurde die Gruppe vom Rosenthaler Obmann für historische Grenzsteine, Helmuth Vaupel. Dieser verstand es, sowohl die Ausdauer und Koordinationsfähigkeit der Teilnehmer auf die Probe zu stellen, als auch mit Erläuterungen zur Geschichte der Grenzsteine das Interesse für unseren Lebensraum im 16. bis 18. Jahrhunderts zu wecken.
Besonders erfreulich war das spürbare Interesse bei den Teilnehmern aus den umliegenden Orten, so aus Haina, Halsdorf, Rauschenberg, Rosenthal und Gemünden, die sich den Langendorfer Wanderern angeschlossen hatten. Die Wandergruppe bestand aus 22 Teilnehmern.
Helmuth Vaupel wies darauf hin, daß der Deutsche Orden den Besitz in Merzhausen mit dem zugehörigen Mönchwald im 13. Jahrhundert von den Ziegenhainer Grafen geschenkt erhalten habe. Bis zum Ende der Deutschordensballei Hessen 1809 in napoleonischer Zeit, konnte der Orden seinen Freihof Merzhausen mit seinen Waldungen behaupten. Von ursprünglich 60 dieser kulturhistorischen Grenzmarken sind heute noch in guterhaltenen Zustand 25 Steine anzutreffen. Das eingemeisselte Ordenskreuz auf der Steinmitte zeigt zum Ordenswald hin, während die Meisselung H (Hessen) und die Jahreszahl 1736 darunter die gegenüberliegende Steinseite zieren. Das in Stein geschlagene und auf den Kopf gestellte N mit der Steinnummer ist auf der schmalen Seite der Grenzsteine angebracht. Vier Sandsteinblöcke aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden in späterer Zeit mit Steinnummern versehen, einige auch mit dem Ordenskreuz und H (Hessen). Die grösse der Steine variiert nach Alter und Funktion, einige von ihnen wurden zu Abteilungssteinen umgearbeitet.
Die Grenzsteine im Naturschutzgebiet Merzhäuser Teiche und im östlichen Krimmelbachgrund, die heute noch die Kreisgrenze Waldeck - Frankenberg zu Marburg - Biedenkopf und die Gemarkungsgrenze Süd der Stadt Rosenthal aufzeigen, bildeten den Abschluß der Exkusion. Zu weiteren Grenzsteinwanderungen wird sich die Gruppe alsbald wieder treffen.
Auf dem neuen Radweg wanderte die Gruppe zum Rosenthaler Adventsmarkt. Bei vorweihnachtlicher Stimmung, einem heißen Glühwein und Grillwurst galt es sich wieder aufzuwärmen.

Helmuth Vaupel