Von Norden nach Süden über die Basaltkuppen der Rhön

29 Wanderer des Vereins für naturnahe Erholung Rosenthal erlebten mit Gästen die Rhön bei tropischen Temperaturen. Das Besondere an einer Rhönwanderung sind die herrlichen Fernsichten von den baumfreien Bergkuppen. Dies wurde bei allen Teilnehmern aufgrund der großen Hitze zu einer echten Herausforderung. Bewaldete Täler und Hanglagen waren auf der gesamten Wanderung über ca. 30 km Länge eine willkommene Abwechslung.
Geologisch betrachtet besteht die Rhön aus einem großen Sandsteinbuckel. Vulkane haben das Gestein durchbrochen und große Basaltkegel aufgetürmt, die noch heute die Landschaft prägen.
Nach der Anreise mit dem Bus über Fulda zum Parkplatz unterhalb der Milseburg begann der Aufstieg auf den ersten Basaltkegel Milseburg (835 m). Der Aufstieg wurde mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Die Milseburg war in vor und frühgeschichtlicher Zeit dreifach befestigt. Das hängige und terrassenförmige Plateau ist natürlich gegen Angreifer geschützt und wurde zusätzlich durch Wälle ergänzt. Die Wasserversorgung war durch zwei noch heute fließende Quellen gesichert. Sie dürfte das keltische Zentrum westlich der Rhön gewesen sein. Nach kurzer Besichtigung der Kreuzigungsgruppe und der Gangolfskapelle startete die Gruppe auf festem Wirtschaftsweg über den Buchenpfader Stein bis zum Grabenhöfchen, einem bekannten Ausflugsziel an der B 458. In der etwas seitlich gelegenen Enzianhütte (785 m) wurde zur Mittagsrast eingekehrt. Über die freie Kuppe des Weiherberges ging es hinunter nach Abtsroda, wo der Bus bereits wartete um die Wanderer mit Getränken zu versorgen. Einige Teilnehmer blieben im Bus und beendeten den ersten Wandertag. Nach einer kurzen Erholungspause startete die Gruppe zum Aufstieg auf die Wasserkuppe (950 m). Es waren auf einer kurzen Strecke -bei glühender Hitze- ca. 260 HM zu überwinden. Das bekannte Fliegerdenkmal als Fotomotiv und der Bus für die Getränkeversorgung wurden sehnlich erwartet. Die Aufstiegsmühen wurden durch eine herrliche Aussicht belohnt. Nach einer 10 km langen Strecke -bei großer Hitze- brachte der Bus die Wanderer zur Übernachtung nach Obernhausen, wo bei einem gemeinsamen Abendessen der erste Wandertag endete.
Nach einem guten Frühstück erwartete die Wanderer die gleichen Temperaturen des Vortages. Mit einem steilen Anstieg nach Feldbach und weiter zum NSG „Rotes Moor" wurde das erste Tagesziel erreicht. Eine Stärkung mit kühlen Getränken aus dem wartenden Bus wurde willkommen angenommen. Über einen Bohlenpfad wurde der Aussichtsturm des „Roten Moors" erreicht. Neben den seltenen Pflanzen, Moosen und Sträuchern konnten die Maßnahmen begutachtet werden, die nach Beendigung des Torfabbaus zur Erneuerung des Moores unternommen wurden. Die Wanderung wurde vom Grillplatz durch hohen Fichtenwald bis zur Straßenkreuzung (Bischofsheim - Gersfeld) fortgesetzt. Mit einem steilen Anstieg ging es hinauf zur „Hohe Hölle" (894 m) und danach zum Gipfel des „Himmeldunkberges" (888 m). Der schweißtreibende Aufstieg wurde mit einer herrlichen Fernsicht belohnt. Unterhalb des „Rockensteins" führte der Weg hinunter nach „Oberweißenbrunn" (620 m), einem kleinen Dorf unter den Wehranlagen auf den „Hagküppeln". Die „Hagküppel" oberhalb des Dorfes sind zwei gleichförmige Hügel (Rhönbusen) mit Wallanlagen. Aufgrund der heißen Temperaturen haben es hier einige Teilnehmer vorgezogen die Wanderung zu beenden und in den Bus zu steigen. Zur letzten Etappe zum Tagesziel „Kreuzberg" hatten sich die Reihen gelichtet. Es waren auf ca. 6 km ein Höhenunterschied von ca. 300 HM zu bewältigen. Unterhalb des „Arnsberges" führte der Weg -steiler werdend- bergan bis zum Feriendorf an der Kreuzbergstraße. Vorbei an einzelnen Baum- und Sträuchergruppen und den Huteflächen wurde das Kloster Kreuzberg mit der ersehnten Klosterwirtschaft erreicht. Bei einer gemeinsamen Einkehr waren die Mühen und Anstrengungen bald vergessen und die zweistündige Rückfahrt mit dem Bus angetreten. Die Teilnehmer bedankten sich bei den beiden Wanderführern Norbert Siebert und Hermann Möscheid für die mühevolle Vorbereitung und Führung dieser interessanten Wochenendwanderung über die Höhen der Rhön. Für die nichtplanbaren Temperaturen konnte kein „Schuldiger" gefunden werden. Während der zweistündigen Rückfahrt wurden bereits neue Wanderziele und Touren geplant.

Herbert Turian
-Pressewart-

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Bilder von
W. Rink