Wanderfahrt Elbsandsteingebirge 2017
Vom 06. bis 10.08.2017 führte der Rosenthaler „Verein für naturnahe Erholung - Wandern" mit 34 Vereinsmitgliedern und Gastwanderern eine Wanderfahrt in die Sächsische Schweiz, südlich von Dresden durch. Das dort liegende Elbsandsteingebirge ist eine stark zerklüftete Sandsteinplatte die sich vor Millionen von Jahren durch Sedimenteinschwemmungen in einem Urmeer gebildet hatte und durch anschließende Plattenverschiebungen der Erdkruste empor gedrückt wurde. Vor dem Start um 6:00 Uhr in Rosenthal begrüßte der Vereinsvorsitzende Karl-Walter Lay die Wanderer im Bus und freute sich über die stattliche Zahl der Mitfahrer. Er dankte den Wanderführern Hermann Möscheid und Winfried Rink für die Planung und die Durchführung der umfangreichen Fahrt. Beim Rosenthaler Wanderverein ist es üblich, dass vor jeder Fahrt zwei Wanderführer alle Wanderstrecken abwandern und auf aktuelle Tauglichkeit prüfen sowie die Fahrtouten abfahren. Wie immer hatten die Wanderführer ermöglicht, dass ältere Wanderer kürzere Wanderstrecken wählen konnten. So wurden auch individuelle Abstecher einzelner Wanderer bzw. Wandergruppen ermöglicht. Wie in dem Einleitungssatz deutlich wird, geht es beim Rosenthaler Wanderverein nicht nur um das Wandern an sich. Auch kulturelle Aspekte sowie historische und geografische Gegebenheiten haben bei den Wanderfahrten Ihren festen Platz.
Die Anreise erfolgte mittels komfortablem Reisebus, der uns auch in den folgenden Tagen zur Verfügung stand, über Pirna bis zum kleinen Kurort Rathen wo mit einer Personenfähre über die Elbe gesetzt wurde.
Nach einer kurzen Mittagseinkehr in einer sehr idyllisch gelegenen Fischräucherei ging es zur ersten Herausforderung für die Wanderer: Auf ca. 880 Treppenstufen durch Felsspalten über die sogenannten „Schwedenlöcher" hoch zur Bastei, der bekanntesten Sehenswürdigkeit der Sächsischen Schweiz.
Von dort erfolgte, nach einer ausgiebigen Besichtigung der Basteibrücke und der dort gelegenen alten Felsenburg, die Fahrt mit dem Reisebus nach Bad Schandau, wo sich der Verein für die kommenden vier Übernachtungen im schönen „Elbhotel" eingemietet hatte.
Der nächste Tag führte die Wanderer in die Äußerste Ecke der Hinteren Sächsischen Schweiz, nach Hinterhermsdorf und das dort gelegene Kirnitzschtal. Eine von den beiden Wanderführern Jörg Nehles und Hermann Möscheid vorbereitete Überraschung, eine Kahnfahrt durch die Wild-Romantische Schlucht von der Oberen Schleuse bis zu Ausstieg an einen kleinen Staumauer, fand bei allen Wanderern großen Zuspruch.
Bei der Anschließenden 9 km langen Wanderung, die die Wanderer noch tiefer entlang des kleinen Grenzflüsschens Kirnitzsch bis zu einem Personengrenzübergang in die Tschechei und anschließend über die „Rabensteine" zurück zum Ausgangspunkt führte, mussten u.a. Herausforderungen wie das „Hermannseck" (eine nur ca. 50 cm breite steil aufsteigende Felsspalte, die wohl die engste Stelle im Elbsandsteingebirge darstellt) und der Abstieg durch das „Schwarze Tor" gemeistert werden.
Der dritte Tag stellte, auf Abschnitten des Malerweges, wohl den anstrengendsten als auch aussichtsreichsten Wandertag dar.
Von Bad Schandau ging es über den „Obrigensteig" hoch zum „Schrammsteintor" und dann weiter über zahlreiche Leitern und Einschnitte in den Felswänden bis zur ca. 426 m hohen „Schrammsteinaussicht" von wo aus eine überwältigende Aussicht über das gesamte Elbsandsteingebirge genossen werden konnte.
Beim folgenden Abstieg trennten sich die Wanderer in zwei Gruppen wovon die eine über den „Gatweg" den anstrengenderen aber, mit immer wieder großartigen Aussichten von Felsplatten, auch schönsten Weg zum Tagesziel „Kuhstall" und Lichtenhainer Wasserfall" bewältigten.
Die zweite Gruppe erlebte kurz nach Ihrem Abstieg über den „Jägersteig" die erste Überraschung durch ca. 25 Nacktwanderer die, teilweise sogar Barfuß, die Schrammsteine im Adams-/ Evakostüm erwandern wollten. Für unsere Wandergruppe ging es weiter durch das „Liebentor" und um den „Falkenstein" herum zur „Ostrauer Mühle" wo mit einer Fahrt in der alten „Kirnitzschtal Straßenbahn" zum „Lichtenhainer Wasserfall" einen weitere, diesmal vorgesehene, Überraschung auf die Wanderer wartete.
Vom „Lichtenhainer Wasserfall", einem kleinen künstlichen Wasserfall der nur alle halbe Stunde mal (mit Musik angekündigt!) Wasser führt, ging es jetzt hoch zum „Kuhstall" auf dem „Neuen Wildenstein" wo beide Wandergruppen wieder zusammen trafen.
Hier oben konnten noch die „Himmelsleiter" sowie das enge „Schneiderloch" erforscht werden bevor es für alle Wanderer wieder hinunter zum „Lichtenhainer Wasserfall" ging.
Mit dem dort wartenden Bus erfolgte die Rückfahrt zum Hotel, wo der anstrengende Wandertag seinen gemütlichen Ausklang fand.
Nachdem die Wanderer in den letzten der Tagen „Steine Satt" gesehen hatten, sollte es heute nach Rosenthal gehen. Nein, nicht unser Rosenthal, sondern das Bielatal-Rosenthal welches Linkselbisch hinter dem Königsstein liegt und mit seinen Felsnadeln als das Kletterparadies im Elbsandsteingebirge gilt.
Hier wanderten wir auf einem abwechslungsreichen schmalen Wanderpfad durch einen, mit Felsen durchsetzen, Waldweg, von dem es immer wieder schöne Ausblicke in das Tal der Biela gab, als Abschlusswanderung noch einmal durch die „Sächsische Schweiz".
Nach der Busrückfahrt nach Bad Schandau gab es hier noch die Möglichkeit diese alte Kurstadt mit ihren verwinkelten Gassen zu erkunden.
Für die Rückreise der Wandergruppe am fünften Tag hatten sich die beiden Wanderführer wieder etwas Besonderes einfallen lassen: Ein Ortskundiger Reiseführer begleitete die Gruppe schon bei ihrer Fahrt von Bad Schandau über kleine Nebenstrecken nach Dresden und gestaltete diese durch Informationen zur Geschichte und Landschaft sowie sehr unterhaltsamen Geschichtchen äußerst kurzweilig.
In Dresden dann erfolgte noch eine kurze Führung durch die Altstadt rund um die Frauenkirche mit Informationen und Tipps für die anschließenden 4 Stunden die den einzelnen Wanderern bis zur Busabfahrt zur freien Verfügung standen.
Die Heimfahrt erfolgte wieder von Dresden über die A4 nach Kircheim und weiter über Schwalmstadt nach Rosenthal wo wir, nach 5 Tagen schönsten Wanderwetters, mit starkem Regen empfangen wurden.
Karl-Walter Lay, Vorsitzender und Pressewart

Bilder von
K.-W. Lay