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Der Tälerring" - ein ganz besonderer Rundwanderweg im Burgwald
Der Burgwald zählt zu den hessischen Mittelgebirgen. Mit einer Fläche von mehr als 200 Quadratkilometern ist er eines der grössten zusammenhängenden Waldgebiete Hessens. Er dehnt sich zwischen Wetschaft und Wohra, Lahn, Ohm und Eder aus, besteht aus mässig hohen Rücken und Kuppen zwischen denen sich tiefe Erosionstäler hinziehen. Nach der Landschaftsbeschreibung gliedert sich der Burgwald in einen nördlichen und südlichen Teil auf einem ausgedehnten Buntsandsteinplateau, das teilweise auf einer Höhe von 400 Metern liegt. Nördlich geht er in das Frankenberger Hochland über. Hier ist auch mit Knebelsrod" ( 443 m NN ) die höchste Erhebung des Mittelgebirges anzutreffen. Die Ränder sind stark zertalt und bieten mit den Talgründen des Zentralen Burgwaldes dem Erholungsuchenden Natur pur". Der nördliche Burgwald ist mit seinen touristischen Anziehungspunkten und dem bestehenden Wanderwegenetz ein Erholungsgebiet mit besonderer Bedeutung. Die Mischwaldkultur, die unterschiedlichen Biotope sowie die geologischen und geschichtlichen Zeugen geben Aufschluss über die Vielfalt die der Burgwald zu bieten hat. Neben Hinweise auf landschaftliche Schönheiten und zahlreichen Naturschutzgebieten, werden unter kulturhistorischen Gesichtspunkten auch wüstgefallene Siedlungen und vor- und frühgeschichtliche Befestigungsanlagen, die den Wanderweg berühren, genannt. Der Marburger Geograf Dr. Gerhard Eisel hat Wüstungen und viele wehrhafte Plätze in den 50er Jahren im südlichen Burgwald untersucht und vermessen, die aufgrund ihrer Keramikfunde in die karolingische Zeit datiert werden können. Seine Ergebnisse hat er 1965 in der Reihe Marburger Geographische Schriften" veröffentlicht. Ebenso finden an der Wegstrecke Gedenksteine aus alter und neuer Zeit Beachtung. Eine Garantie auf Vollständigkeit kann aber nicht übernommen werden.
Der Burgwald mit der unglaublich schönen Landschaft ist für Wanderfreunde, Naturliebhaber und Radfahrer zu einem echten Wanderparadies geworden. Dank sei der Arbeitsgruppe Wandern" der Region Burgwald, die 1997 unter Federführung des Wanderexperten Rainer Brämer von der Universität Marburg und Werner Huber, Mitglied im Vorstand des Oberhessischen Gebirgsvereins, unterstützt von zahlreichen Helfern, ein neues Wanderkonzept erstellten. Knapp 30 geschulte Wegepaten waren unterwegs, um drei neue Regional- und elf neue Ortswanderwege auszuzeichnen, die das Wanderwegenetz in der Region auf über 700 Kilometern vergrösserten. Die Markierungsarbeiten waren Teil eines Wanderwegesystems, das von der Entwicklungsgruppe Region Burgwald koordiniert wurde. Noch heute sind Wegepaten der Region aktiv.
So entstanden unter anderen der Burgwaldpfad" ( B ), der über eine Länge von 50 Kilometern Marburg mit Frankenberg verbindet. Dabei berührt er die Hauptsehenswürdigkeiten des westlichen Burgwaldes, mit der Burg Mellnau und den Christenberg. Mit der parallel laufenden Burgwaldbahn ist er durch zehn gesondert markierten Zugangswegen verbunden. In dem mit markierten Wanderwegen weitgehend unerschlossenen Osten des Burgwaldes entstand der Mönchwaldpfad" ( M ). Der besonders aussichtsreiche Weg beginnt in Gemünden und teilt sich südlich von Langendorf, um nach 19 Kilometern Rauschenberg und nach 22 Kilometern Schönstadt zu erreichen. Der innere Burgwald wird mit dem Tälerring" ( T ) erschlossen, der die märchenhaft schönen Talgründe des Burgwaldes miteinander verbindet. Auch die entlegensten Täler des grossen Waldareals werden auf dem Tälerring" erreicht. Die landschaftlich besonders abwechslungsreiche Tour enthält natürliche Stille mit einer Auswahl typischer Burgwaldnatur wie: Misch- und Buchenwälder, Biotope, Waldwiesen und Heideflächen. Die Strecke ist durchgehend kilometriert (Km) und beinhaltet bei 880 Höhenmetern überwiegend kleine Steigungen und Abstiege. Der 54 Kilometer lange Rundweg berührt nur die Orte Rosenthal, Münchhausen und Roda. Der Verfasser möchte mit der Wanderwegbeschreibung und den zahlreichen Fotos dem interessierten Wanderer, Radfahrer und Naturliebhaber einen Anreiz zum Erkunden dieser Rundtour geben und ihm Freude und Entspannung bei einem intensiven Naturerlebnis wünschen.
Wegbeschreibung: Ein weisses T" steht als Wanderwegzeichen für den Tälerring" der als Rundwanderweg ab Seegerteichhütte Rosenthal beschrieben ist. Eine Einkehr ist in den an der Strecke liegenden Orten Münchhausen, Roda und Rosenthal möglich. Weitere Einkehrmöglichkeiten bieten sich abseits der Rundwanderstrecke in den Orten Bracht, Schönstadt, Oberrosphe, Mellnau, Ernsthausen, Bottendorf und Willersdorf. So kann die Einteilung der Wanderetappen auch individuell vorgenommen werden. Auf Besonderheiten und Rastmöglichkeiten an der Wanderstrecke wird in der Wanderwegbeschreibung hingewiesen. Es ist empfehlenswert die Burgwaldwanderkarte mitzuführen in der auch der Tälerring" verzeichnet ist ( Burgwaldverlag Schönstadt: ISBN 978-3-936291-31-5 ). Nach dem Wanderleitsystem ist eine Vernetzung mit anderen markierten Wanderwegen gegeben und in Klammern gesetzt zu erkennen unter: (Kreuzung, Kontakt, Zugang, Abgang). Ideale Voraussetzungen für den Wanderstart oder Abschluss der Tour bietet die Seegerteichhütte in Rosenthal mit dem grossen Parkplatz. Eine Rast an der Hütte an rustikalen Tischen und Bänken ist ebenso möglich, wie eine Gruppeneinkehr in die Hütte mit Selbstbewirtung oder auch einer Bewirtung ab 25 Personen durch Mitglieder des Vereins für naturnahe Erholung e.V." -Wandern- Rosenthal. Hüttenbenutzungen sind aber nur mit Voranmeldung beim 1.Vorsitzenden Herbert Turian ( Tel.: 06458 / 219 ) E-mail: <herbert-turian@t-online.de> zu buchen.
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